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Zähneknirschen: ein ernsthaftes Problem für Zähne und Zahnersatz

Viele Menschen leiden unter Bruxismus (Zähneknirschen), welcher oft während des Schlafs unbemerkt bleibt. Die unangenehmen Geräusche, die durch das Knirschen der Zähne entstehen, werden in den meisten Fällen von dem Lebenspartner wahrgenommen, der dadurch oft schlaflose Nächte erlebt.

Auch in Zeiten großer seelischer Anspannung kann das Zähneknirschen auftreten. Das ständige und meist unbewusste Reiben oder Aufeinanderpressen der Ober- und Unterkieferzähne dient vielen als Ventil zur emotionalen Entlastung.

Zähneknirschen beim Schlafen

Was ist Bruxismus?

Zähneknirschen - Ein medizinisches Phänomen, das von Zahnärzten als wiederholte, meist unfreiwillige Aktivität der Kaumuskulatur definiert wird. Dabei kann es sich um Kieferpressen und Zähneknirschen handeln, jedoch auch um das Anspannen oder Verschieben des Unterkiefers ohne jeglichen Zahnkontakt.

Je nachdem, ob das Zähneknirschen im Schlaf oder im Wachzustand auftritt, wird zwischen Schlaf- und Wachbruxismus unterschieden. Wird die Diagnose "Primärer Bruxismus" gestellt, so kann der Zahnarzt keine eindeutige Ursache erkennen oder benennen, denn das Zähneknirschen ist hierbei die primäre Störung. Im Gegensatz dazu tritt der sekundäre Bruxismus als Folge von Krankheiten, wie Epilepsie oder schweren Schlafstörungen, aber auch durch nächtliche Atemaussetzer (Schlafapnoe) auf.

Warum knirscht man mit den Zähnen?

Häufig ist Stress die Ursache für nächtliches Zähneknirschen, da seelische Probleme oder unbewusste Aggressionen im Schlaf verarbeitet werden. Aber auch eine Fehlstellung von Unter- und Oberkiefer (CMD) kann zu knirschen und Schmerzen im Kiefergelenk führen. Zusätzlich können schiefe Zähne, unebene Füllungen und schlecht sitzender Zahnersatz das Knirschen auslösen. Atmungsstörungen während des Schlafs, übermäßiger Konsum von Genussmitteln wie Alkohol und bestimmte Medikamente können ebenfalls eine Rolle spielen.

Es ist wichtig, die Ursache des Zähneknirschens zu finden, da es langfristig zu Schäden an Zähnen und Kiefergelenk führen kann.

Im Jahr 2019 hat die DGZMK eine umfangreiche Richtlinie veröffentlicht, die sich mit den Ursachen, der Diagnostik und der Behandlung von Bruxismus befasst. Leider ist es jedoch oft schwierig, klare medizinische Auslöser für diese Störung zu identifizieren.

Zähneknirschen durch Stress

Eine Vielzahl von Patienten plagen sich mit einem allgegenwärtigen Gefühl von Stress, das nicht selten auch physische Symptome wie Zähneknirschen hervorruft. Insbesondere Frauen scheinen hiervon betroffen zu sein, wenngleich sie meist weniger knirschen als vielmehr ihre Zähne zusammenbeißen. Statistiken zufolge sind Frauen in leitenden Positionen oder anderen anspruchsvollen Berufen besonders anfällig für Stress, der sich dann auch auf ihren Körper auswirkt. Doch auch Patienten mit Angststörungen leiden häufig unter Zähneknirschen.

Zähne knirschen durch Stress

Probleme mit Zähnen oder Zahnersatz

Wenn der Zahnersatz nicht optimal sitzt, können sich die Zähne falsch zueinander ausrichten, was dazu führen kann, dass man mit den Zähnen presst, um eine bessere Position zu erreichen. In einem solchen Fall ist es wichtig, dass der Zahnprothesist Nachbesserungen vornimmt. Gleiches gilt für alle anderen zahnmedizinischen Probleme, die das Knirschen der Zähne begünstigen.

Eine frühzeitige Behandlung ist unabdingbar, da sich ansonsten die Zähne verformen, locker werden und sogar ausfallen können. Es lohnt sich also, rechtzeitig aktiv zu werden, um langfristige Schäden am Gebiss zu vermeiden.

Typische Symptome

  • Schmerzen beim Kauen
  • Herausbrechen von Zahnfüllungen oder Rekonstruktionen
  • Biss-Spuren in Zunge oder Wangenschleimhaut
  • Bewegliche Zähne ohne Zahnfleischprobleme
  • Abplatzungen, Risse oder Schleifspuren an den Zähnen
  • Probleme mit der Kieferöffnung oder Schmerzen und Verspannungen in Kiefergelenken und Nackenmuskulatur
  • Kopfschmerzen oder Ohrenschmerzen bis hin zum Tinnitus
  • Schwindel, Sehstörungen, Übelkeit
  • Schlechter Schlaf

Ist Zähneknirschen schädlich?

Das Zähneknirschen kann gravierende Folgen haben, denn der dauerhafte Druck auf die Zahnsubstanz führt zu einem allmählichen Abrieb. Dadurch kann es im Laufe der Zeit passieren, dass die empfindliche Zahnpulpa freigelegt wird. Diese unangenehme Situation birgt ein erhebliches Risiko für schmerzempfindliche Zähne und Infektionen. Im schlimmsten Fall kann es sogar zum Verlust von Zähnen kommen.

Doch nicht nur das: Kopf- und Nackenschmerzen gehören ebenfalls zu den häufigen Begleiterscheinungen des Zähneknirschens. Die Kiefermuskulatur verkrampft sich und die Gelenke werden überlastet. Das kann zu erheblichen Verspannungen führen und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.

Ausserdem kann das Knirschen mit den Zähnen...

  • Zahn- und Kieferschmerzen auslösen
  • den Zahnschmelz und die Zahnoberflächen schädigen
  • Karies begünstigen
  • Brücken, Inlays oder Kronen zerstören
  • Dauerschäden an der Zahnsubstanz und am Halteapparat verursachen

Durch den andauernden Druck wird das Zahnfleisch nicht mehr ausreichend durchblutet, wodurch es sich langsam zurückzieht, die Zähne locker werden und ausfallen können.

Zähneknirschen kann somit früher oder später kostspieligen Zahnersatz erforderlich machen.

81 kg Bisskraft beim Zähneknirschen

Beim Zähneknirschen, dem sogenannten Bruxismus, wirken Kräfte von bis zu 800 Newton auf den Kiefer - das sind knapp 81 Kilogramm. Der beim Zähneknirschen entstehende Druck entspricht immerhin mehr als dem Zehnfachen des normalen Kaudrucks, denn wir sind während des Schlafs viel weniger schmerzempfindlich.

Zähneknirschen Schmerzen

Bruxismus-Patienten sollten auf Keramik-Inlays verzichten

Beim Zähneknirschen können starke Kräfte entstehen, die zu Schäden an Füllungen, Kronen oder anderen Zahnersatz führen können. Um diese Probleme zu vermeiden, greifen viele Patienten auf Keramik als Material für Inlays oder Onlays zurück. Doch für Menschen mit Bruxismus ist Keramik keine zuverlässige Option. Denn: das Material ist sehr spröde und kann durch das Reiben und Aufeinanderpressen der Zähne Risse, Sprünge oder Abplatzungen entwickeln. Besonders die Kauflächen, die direkt an den Zahnschmelz grenzen, sind gefährdet.

Eine bessere Alternative ist daher der Einsatz von Zahnersatz aus Gold. Dieses Material ist widerstandsfähiger gegen die Kräfte des Zähneknirschens und bietet somit eine bessere Lösung für Bruxismus-Patienten.

Was kann man gegen das Knirschen mit den Zähnen tun?

Falls Sie bemerken, dass eines der aufgeführten Symptome bei Ihnen auftritt oder Sie von Schmerzen und Verspannungen geplagt werden, empfehlen wir Ihnen dringend, sich ärztlich untersuchen und beraten zu lassen - auch von einem Zahnarzt.

Physiotherapie

Eine effektive Lösung für muskuläre Verspannungen oder Schmerzen ist durchaus möglich durch die Anwendung von Physiotherapie. Darüber hinaus kann autogenes Training als Entspannungstechnik dabei helfen, den Stress abzubauen und Ihnen zu einem besseren Wohlbefinden verhelfen.

Schienentherapie

Die Schienentherapie mit einer individuell angefertigten Aufbissschiene hat sich als bewährte Methode erwiesen, um den Bruxismus zu behandeln. Durch die Schiene wird vermieden, dass die Kauflächen des Ober- und Unterkiefers beim Pressen und Kauen aufeinander treffen und dadurch weiter abgeschliffen werden. Auf diese Weise werden die Zähne und Gelenke entlastet und weitere Schäden verhindert.

Eine solche Aufbissschiene wird in der Regel vom Zahnarzt oder der Zahnärztin angefertigt, um den Kontakt zwischen den Zähnen aufzuheben und den Druck zu verteilen und umzuleiten. Sie wird in der Regel nachts getragen und tagsüber herausgenommen. Je nach Bedarf kann die Schiene für den Ober- oder Unterkiefer angefertigt werden, wobei oft eine Seite ausreicht, um die Zähne zu schützen.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Schienentherapie lediglich eine symptomatische Behandlung darstellt und nicht die Ursache des Bruxismus beseitigt. Um die Ursache zu finden und zu beheben, kann es einige Zeit dauern. Währenddessen wird die Aufbissschiene getragen, um weiteren Schaden zu verhindern. Wenn das Zähneknirschen auf eine Kieferfehlstellung zurückzuführen ist, kann eine Okklusionsschiene helfen, die Fehlstellung zu korrigieren.

Tipp: Werden Sie selbst aktiv

Integrieren Sie hilfreiche Erinnerungen in Ihren Alltag

Eine nützliche Methode ist unter anderem das Anbringen kleiner, bunter Markierungen an gut sichtbaren Stellen, wie Ihrem Computerbildschirm oder dem Rückspiegel Ihres Autos, um Ihr Gedächtnis zu unterstützen und Sie daran zu erinnern, Ihren Kiefer zu entspannen.

Schwerwiegende Fälle von Bruxismus erfordern möglicherweise eine professionelle Verhaltens- oder Psychotherapie. Eine alternative Behandlungsmethode, die vielversprechende Ergebnisse bei der Bewältigung von unverarbeiteten Problemen, Emotionen und Stress verspricht, ist die Hypnosetherapie.

Optimieren Sie Ihren Schlafrhythmus

Eine ruhige, dunkle und kühle Umgebung sowie ein regelmäßiger Entspannungsablauf am Abend sind nicht nur für Ihre allgemeine Gesundheit, sondern auch für Ihre Zähne von Vorteil. Vermeiden Sie spätes Essen, langes Fernsehen oder stundenlanges Surfen im Internet, um Ihrem Kiefer und Ihrem Körper eine wohlverdiente Ruhepause zu gönnen.

Sie wollen Ihre Zähne oder Zahnersatz auf Abrieb überprüfen lassen? Vereinbaren Sie noch heute einen Termin:

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