Weisheitszähne ziehen oder drinlassen? Erfahren Sie, wann die Entfernung notwendig ist und wann die Weisheitszähne drinbleiben können. Alle Vor- und Nachteile sowie der Ablauf einer Weisheitszahn-OP und Empfehlungen für nach dem Eingriff.
Was genau sind Weisheitszähne?
Weisheitszähne bilden sich nicht wie die anderen Zähne im Gebiss während der Kindheit. Sie machen sich erst ab ca. dem 18. Lebensjahr bemerkbar, wobei das genaue Alter von Mensch zu Mensch variiert und sich bis auf das 26. Lebensjahr strecken kann. Dann ist es spätestens an der Zeit, dass die Zähne durch das Zahnfleisch durchbrechen und ihre Position im Mund einnehmen.
Die Weisheitszähne sitzen hinter dem letzten Backenzahn am Ende des Gebisses jeweils im Ober- und Unterkiefer. Normalerweise hat ein Mensch vier Weisheitszähne, was dann insgesamt 32 Zähne im Gebiss ergibt. Bei manchen Menschen bilden sich aber weniger Weisheitszähne oder sie brechen nicht durch und die Zahnkrone bleibt vom Zahnfleisch bedeckt. Nicht selten müssen die Weisheitszähne außerdem gezogen werden, weil der Kiefer nicht ausreichend Platz für sie bietet.
Hintergründe, warum sich die Zähne erst im jungen Erwachsenenalter zeigen, sind nicht eindeutig geklärt. Eine entscheidende Funktion haben Sie jedenfalls nicht mehr im Gebiss. Allerdings können sie ganz hilfreich sein, um einen fehlenden Backenzahn zu überbrücken oder den Weisheitszahn an die Stelle eines fehlenden Backenzahns zu transplantieren.
Häufige Probleme mit Weisheitszähnen und warum sie gezogen werden
Die Weisheitszähne müssen bei der Mehrzahl der Menschen entfernt werden. Wie angesprochen, hängt das sehr oft mit einem zu kleinen Kiefer zusammen, in dem die Spätzügler-Zähne keinen Platz mehr haben.
Ob das bei Ihnen der Fall ist, kann mit einem Röntgenbild überprüft werden. Ein erfahrener Zahnarzt erkennt schnell, ob die Weisheitszähne wie gewünscht angelegt sind, oder ob es durch weiteres Wachstum oder den Durchbruch der Zähne zu Problemen kommen kann.
Ein Zahnarzt prüft mit Ihnen folgende Fragen, um abzuwägen, ob die Weisheitszähne entfernt werden sollten:
- Verursachen die Weisheitszähne Schmerzen oder Schäden am Kiefer und den benachbarten Zähnen oder besteht dafür ein erhöhtes Risiko?
- Ist die Entwicklung des Gebisses durch die Weisheitszähne beeinträchtigt und treten voraussichtlich kieferorthopädische Probleme auf wie ein gestörtes Zusammenbeißen der Zähne?
- Werden die Weisheitszähne benötigt, zum Beispiel als Ersatz für einen beschädigten Backenzahn oder zur Überbrückung eines fehlenden Zahns?
- Rechtfertigt der Eingriff in der individuellen Situation des Patienten das Risiko einer OP?
Weitere Probleme, die für das Entfernen der Weisheitszähne sprechen, sind zum Beispiel Entzündungen, Schmerzen, Infektionen oder Wurzelentzündungen im Bereich der Weisheitszähne.
Wann kann ein Weisheitszahn drinbleiben?
Treten die oben genannten Faktoren nicht ein, können Sie die Weisheitszähne wahrscheinlich behalten. Das ist auch dann der Fall, wenn die Weisheitszähne gar nicht durchbrechen und im Knochen eingelagert bleiben.
Wenn die Weisheitszähne genügend Platz im Kiefer haben und sich, wie von der Natur geplant, entwickeln und andere Zähne nicht beeinträchtigen, bleiben die Zähne in der Regel drin.
Genauso können sie als Ersatz für den hinteren Backenzahn ins Gebiss integriert werden. Sollte dieser bereits fehlen, hat der Weisheitszahn normalerweise auch ausreichend Platz. Ist ein Backenzahn beschädigt, kann dieser gezogen werden und Platz für den nachkommenden Weisheitszahn geschaffen werden.
Vor- und Nachteile der Entfernung
Letztlich treffen Sie die Entscheidung, ob Sie Ihre Weisheitszähne ziehen lassen oder nicht. Dazu eine Übersicht zu den Vor- und Nachteilen einer Entfernung.
Vorteile
Da die Weisheitszähne bei vielen Menschen entfernt werden müssen, ist eine OP zur Entfernung für einen Zahnarzt ein Routineeingriff. Zahnärzte haben also in der Regel viel Erfahrung mit dieser Behandlung.
Mit dem Entfernen der Weisheitszähne werden außerdem folgende Vorteile in Zusammenhang gebracht:
- Weniger Bissstörungen
- Schutz für benachbarte Zähne
- Keine Verschiebung der bestehenden Zähne
- Geringeres Risiko für Kiefergelenkserkrankungen in Zusammenhang mit den Weisheitszähnen
- Weisheitszähne können zu Karies neigen, da das Putzen im hinteren Mund schwieriger ist
Nachteile
Um Weisheitszähne zu entfernen, ist eine Operation notwendig. Diese ist wie jede Operation mit gewissen Risiken verbunden.
Außerdem ist der Eingriff für viele Patienten eine mentale Herausforderung, insbesondere bezüglich der Angst vor einer OP beim Zahnarzt.
Übersicht der Nachteile:
- Eine OP ist immer mit Risiken verbunden
- Mentale Herausforderung für Angstpatienten
- Einschränkungen nach der OP (für mehrere Tage)
Ablauf einer Weisheitszahn-OP
Nach der ersten Untersuchung erhalten Sie einen Termin, um die Weisheitszähne zu ziehen.
Bei diesem Termin haben Sie die Wahl zwischen einer örtlichen Betäubung und einer Vollnarkose. Eine örtliche Betäubung reicht normalerweise aus. Angstpatienten ist eine Vollnarkose oft lieber, da sie dann von der OP nichts mitbekommen. Bei CASA DENTALIS haben wir uns auf Angstpatienten spezialisiert und betreuen Sie entsprechend, sollten Sie sich aus Angst vor solch einem Eingriff scheuen.
Nach der Betäubung kann der Zahn an einem Stück gezogen werden. Liegt dieser schief, spaltet der Zahnarzt den Weisheitszahn in mehrere Einzelteile, die dann nacheinander entfernt werden.
Durchschnittlich dauert die OP pro Zahn circa 30 bis 60 Minuten. Werden also alle vier Zähne auf einmal gezogen, kann das zwischen zwei und vier Stunden dauern.
Nach dem Ziehen wird die Wunde im Mund vernäht. Die Behandlung ist jetzt abgeschlossen und der Patient kann nach Hause entlassen werden. Bei einem Anschlusstermin nach sieben bis zehn Tagen werden dann die Fäden gezogen.
Wer übernimmt die Kosten der Behandlung?
Stellt Ihr Zahnarzt fest, dass die Weisheitszähne notwendigerweise gezogen werden müssen, übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung die vollen Kosten.
Zusatzleistungen wie die Behandlung mit Lachgas oder eine Vollnarkose werden allerdings nur in Ausnahmen übernommen, wenn ein triftiger Grund dafür vorliegt. Die Angst vor dem Zahnarzt kann hierbei als Begründung herangezogen werden. Lachgasbehandlungen werden allerdings nicht übernommen und der Patient hat dafür die Kosten selbst zu tragen (es sei denn, eine Zusatzversicherung deckt diese Behandlung ab).
Was ist nach der Entfernung zu beachten?
Nachdem die Weisheitszähne gezogen wurden, benötigt der Körper viel Ruhe. Am gleichen Tag sollten Sie daher nicht mehr zur Arbeit. Durchschnittlich werden Patienten nach dem Ziehen der Weisheitszähne zwischen drei und sieben Tagen krankgeschrieben. Ruhe ist daher die erste Priorität.
Umgang mit Schmerzen und Schwellungen
Es ist normal, dass Sie an der Stelle, an der die Weisheitszähne waren, Schmerzen haben. Schwellungen sind ebenfalls möglich. Hier kann es hilfreich sein, die Stelle zu kühlen und / oder Schmerzmittel einzunehmen. Lassen Sie sich von Ihrem behandelnden Zahnarzt beraten. Sollten sich die Schmerzen oder Schwellungen verschlimmern, sollten Sie Ihren Zahnarzt aufsuchen.
Zahnpflege nach der Weisheitszahn-OP
Lassen Sie die Wunde erst verheilen, bevor Sie mit der Zahnbürste daran schrubben. Am besten warten Sie 10 Tage nach dem Ziehen der Weisheitszähne, bevor Sie an der Stelle im Mund zu putzen beginnen. Wählen Sie dann eine weiche Zahnbürste, da das Zahnfleisch noch sehr empfindlich ist.
Am Tag der OP können Sie eine Mundspülung benutzen, aber auch hier sollten Sie es beim Spülen sehr langsam angehen.
Essen und Trinken
Warten Sie mit dem ersten Essen oder Trinken, bis die Betäubung nachlässt. Nach der OP ist außerdem weiche Nahrung angesagt. Suppen, Brei und alles, was nicht viel Kauarbeit erfordert, ist optimal. Achten Sie auf gesunde Nahrungsmittel und vermeiden Sie koffeinhaltige Getränke wie Kaffee oder Kakao sowie alle Getränke mit Alkohol. Diese können die Heilung beeinträchtigen.
Zu heiße Mahlzeiten wirken sich ebenfalls negativ auf die Wundheilung aus.
Rauchen
Auch das Rauchen sollte besser unterlassen werden, da es die Wundheilung verlangsamen kann und sich die Wunde durch das Nikotin entzünden könnte.
Sportliche Betätigungen
Wie erwähnt, ist Ruhe das oberste Gebot. Fahren Sie daher auch sportliche Betätigungen in der ersten Woche nach der OP herunter und beginnen Sie dann langsam wieder mit Sport.
Entzündungen nach der Weisheitszahn-OP
Verläuft die Wundheilung nicht wie geplant, können Entzündungen auftreten. Am besten sollten Patienten daher auf eine gute Kühlung der betroffenen Stellen achten und eine gute Mundhygiene nach dem Eingriff pflegen. Fragen Sie Ihren Zahnarzt um Empfehlungen, wie Ihnen das gelingt.
Damit Schwellungen besser abklingen, können Sie nachts Ihren Kopf mit einem Kissen leicht erhöhen.
Was sollte beachtet werden, wenn die Zähne behalten werden?
Die Weisheitszähne werden beim Putzen oft vernachlässigt, weil sie die hinterste Position in der Zahnreihe einnehmen. Wer seine Weisheitszähne behalten kann, sollte daher ein besonderes Augenmerk auf eine gute Zahnreinigung haben. Plaque und Zahnstein bilden sich sonst schnell, was wiederum zu Zahnfleischentzündungen und Karies führen kann.
Beobachten Sie Ihre Weisheitszähne weiterhin, vor allem wenn sie noch nicht durchgebrochen sind. Sollten Sie Schmerzen oder Verspannungen im Gebiss oder Kiefer bemerken, können Sie beim Zahnarzt nochmal abchecken lassen, ob es doch mit den Weisheitszähnen zu tun hat.
Ein Routineeingriff beim Zahnarzt Ihres Vertrauens
Weisheitszähne ziehen ist bei CASA DENTALIS ein Routineeingriff. Als Zahnarzt für die ganze Familie in Berlin untersuchen wir Ihre Weisheitszähne und können Ihnen sagen, ob sie entfernt werden sollten oder im Gebiss bleiben können. Außerdem sind wir auf Angstpatienten spezialisiert und finden eine möglichst angenehme Lösung für diesen Eingriff.
Vereinbaren Sie jetzt einen Untersuchungstermin in einer unserer sechs Praxen in Berlin. Alle weiteren Schritte wie die Behandlung führen wir selbstverständlich bei weiteren Terminen für Sie durch.