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Was sind die kleinen, weißen Bläschen im Mund?

Aphten zählen zu den häufigsten Erkrankungen der Mundschleimhaut und leiten sich vom griechischen Wort "Schwämmchen" ab. Sie können nicht nur auf der Mundschleimhaut, sondern auch auf dem Zahnfleisch, der Zungenspitze, dem Gaumen oder der Innenseite der Lippe auftreten.

Diese schmerzhaften Geschwüre sind klein, rund oder oval und heilen aufgrund ihrer schnellen Zellteilung relativ schnell wieder ab. Sie zeigen sich als gelb-weißliche Bläschen auf einem roten Untergrund, der sich ringförmig um die weiße Mitte zieht. Aphten können zwischen einem Millimeter und drei Zentimeter groß sein. Obwohl sie in der Regel harmlos sind, beeinträchtigen sie das Wohlbefinden erheblich, insbesondere wenn sie immer wiederkehren. Schätzungsweise hat etwa jeder fünfte Mensch mindestens einmal in seinem Leben mit Aphten zu kämpfen.

Wenn Aphten über viele Jahre hinweg immer wiederkehren, werden sie in der Medizin als habituelle oder chronisch rezidivierende Aphten bezeichnet. Frauen sind besonders häufig von der wiederkehrenden Form betroffen.

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Welche Symptome rufen Aphten hervor?

Aphten sind äußerst schmerzhaft und verursachen ein brennendes Gefühl beim Kauen, Schlucken, Trinken, Zähneputzen und sogar beim Sprechen. Eine weiße, hautähnliche Schicht mit einem geröteten Rand bildet sich auf der Oberfläche, die bei Aufplatzen entzündete Wunden hinterlässt. Diese Wunden verursachen ein intensives Brennen und starke Schmerzen.

Aphten - Schmerzhaft

Es gibt drei spezifische Formen von Aphthen:

Minor-Aphthen

Die verschiedenen Arten von Aphthen unterscheiden sich in Größe, Tiefe und Heilungsdauer. Die Minor-Aphthen, auch bekannt als Mikulicz-Aphthen, sind klein und verletzen die Schleimhaut nur oberflächlich. Sie heilen innerhalb von ein bis zwei Wochen ohne Narbenbildung ab und sind mit einer Häufigkeit von 80 bis 90 % am häufigsten anzutreffen.

Major-Aphthen

Die Major-Aphthen, auch Sutton Aphthen genannt, sind hingegen bis zu drei Zentimeter groß und dringen tiefer in die Schleimhaut ein. Diese Art tritt nur bei sehr wenigen Patient:innen auf und kann Wochen dauern, um vollständig zu heilen. In der Regel hinterlassen sie Narben.

Herpetiformen Aphthen

Die Herpetiformen Aphthen, auch Stomatitis herpetiformis genannt, ähneln Herpes-Bläschen und treten selten auf. Sie erscheinen oft am Zungenrand oder an der Innenseite der Lippen und sind in großer Zahl vorhanden. Die Größe dieser Aphthen beträgt nur wenige Millimeter. Der Name kommt von der Herpes-ähnlichen Erscheinung, obwohl sie nicht durch das Herpes-Virus verursacht werden.

Warum bekommt man überhaupt “Aphten”?

Aktuell gibt es keine wissenschaftlich belegte Erklärung für das Auftreten von wiederkehrenden Aphten, auch bekannt als habituelle oder chronisch rezidivierende Aphten. Es wird angenommen, dass die Schleimhautverletzungen auf eine Immunreaktion des Körpers zurückzuführen sein könnten, obwohl die meisten Betroffenen ansonsten gesund sind.

Immunschwäche

Es gibt Hinweise darauf, dass bestimmte Faktoren das Auftreten von Aphten begünstigen können, jedoch sind diese nicht eindeutig belegt:

Folgende Ursachen stehen im Verdacht, Apthen “auszulösen”:

  • Ein geschwächtes Immunsystem
  • Eisen-, Zink-, Folsäure- und Vitamin-B12-Mangel
  • Nahrungsmittel wie z.B. Tomaten, Alkohol, Nüsse, Zitrusfrüchte
  • Genetik und/oder ein schwankender Hormonhaushalt
  • psychische Belastungen, vor allem Stress
  • Verletzungen im Mund, z.B. durch schlecht sitzenden Zahnersatz, Bissverletzungen
  • Verletzungen durch die Zahnbürste oder scharfe Instrumente beim Zahnarztbesuch
  • Eine allg. schlechte Mundhygiene

Häufig ist zu beobachten, dass man vor oder während einer Erkältung ein oder zwei kleine Bläschen im Mundraum vorfindet. Es lässt sich zumindest vermuten, dass dies mit einem geschwächten Immunsystem zusammenhängt.

Aphten heilen von alleine ab.

Die Behandlung von Aphthen beschränkt sich auf eine rein symptomatische Therapie, da diese Verletzungen von selbst abheilen. Um die damit einhergehenden Beschwerden zu lindern, können Salben oder Gele eingesetzt werden, welche die betroffene Schleimhaut betäuben. Auch pflanzliche Tinkturen aus Myrrhe, Nelke oder Rhabarberwurzel können eine Linderung herbeiführen. Sollten diese Maßnahmen nicht ausreichend sein, können kortikoidhaltige Gels, Pasten oder Spülungen mit Wirkstoffen wie Prednisolon oder Triamcinolon eingesetzt werden.

Ergänzend dazu empfiehlt sich die Verwendung von keimtötenden Mundspüllösungen, welche möglichst ohne Alkohol sein sollten und Wirkstoffe wie Chlorhexidin, Ethacridinlactat oder Hexetidin enthalten. Obwohl sie die Heilung nicht beschleunigen, reduzieren sie das Risiko einer “Superinfektion”, bei der sich Keime in einer bereits vorhandenen Schleimhautveränderung vermehren.

Darüber hinaus sollten Betroffene auf bestimmte Lebensmittel verzichten, die die Schmerzen verstärken können, z.B. auf:

  • Gewürze & Zitrusfrüchte
  • Zwieback, Brötchen
  • Fruchtsäfte & Alkohol

Eine gründliche Mundhygiene ist bei Aphthen-Befall besonders wichtig, damit sich im verletzten Mundraum keine Bakterien ausbreiten. Aphten sind nicht ansteckend.

Fazit:

Aphten sind in den meisten Fällen also eher ein kleines und schmerzhaftes Ärgernis. In ganz seltenen Fällen steckt allerdings mehr dahinter, daher sollten Sie bei sehr häufigem Auftreten von Aphten oder auftretenden Symptomen wie Fieber doch einen Arzt aufsuchen.

In jedem Falle begünstigt eine schlechte Mundhygiene die Bildung von Aphten, sodass es sich empfiehlt, mal wieder eine professionelle Zahnreinigung bei Ihrem Zahnarzt zu buchen, wenn nicht schon geschehen.

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