Sie sind Organisatoren, Manager und oft auch Seelsorger in einer Person: Zahnmedizinische Fachangestellte. Denken auch Sie darüber nach, eine Ausbildung zur Zahnarzthelferin zu machen und möchten gerne mehr zum Berufsbild der Zahnmedizinischen Fachangestellten erfahren?
In diesem Artikel geben wir Ihnen einen umfassenden Einblick in Ihren späteren Berufsalltag. Wir erklären Ihnen, was Sie als ZFA im Beruf machen und welche Voraussetzungen Sie für den Einstieg mitbringen müssen. Außerdem erhalten Sie nähere Informationen zum Ablauf der Ausbildung und erfahren, welche Karriere- und Aufstiegschancen Sie als ZFA haben.
Was ist eine ZFA und wo arbeitet sie?
ZFA ist die abkürzende Berufsbezeichnung für Zahnmedizinische Fachangestellte. Umgangssprachlich werden ZFA als Zahnarzthelferinnen bezeichnet. Nach einem qualifizierten Abschluss stehen Ihnen als ZFA verschiedene medizinische Einrichtungen zur Auswahl, bei denen Sie sich bewerben können:- Zahnarztpraxen,
- Zahnkliniken,
- Zahnfachpraxen wie Kieferorthopäden, Kiefer- oder Oralchirurgen,
- Hochschulinstitute für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde,
- Gesundheitsamt.
Was macht eine Zahnmedizinische Fachangestellte?
Sie füllen in diesem Beruf eine wichtige Schlüsselposition aus, ohne die der Praxisalltag nicht reibungslos funktionieren würde. Sie kümmern sich als ZFA um die Verwaltung und Organisation der Praxis, assistieren bei zahnärztlichen Behandlungen und übernehmen die Betreuung von Patienten.So sehen Ihre Aufgaben in der Verwaltung und Organisation aus
Eine Ihrer täglichen Aufgaben ist die Koordination von Terminvereinbarungen. Diese läuft sowohl persönlich als auch telefonisch ab. Eine ordentliche und sichere Verwaltung der digitalen Patientenakten ist für Sie selbstverständlich. Zudem stellen Sie Rezepte aus und übernehmen abrechnungsrelevante Tätigkeiten.Gutes Qualitätsmanagement ist das Aushängeschild einer Praxis
Für jede Zahnarztpraxis ist Qualitätsmanagement ein wichtiges Merkmal. Der sogenannte Qualitätskreislauf besteht aus einer einwandfreien Gesamtorganisation der Praxis, deren einzelne Abläufe in regelmäßigen Abständen überprüft werden müssen. Etwaige Lücken werden erfasst und stetig verbessert. Das ist nicht nur vorgeschrieben, es ist auch insbesondere für die Zufriedenheit neuer und langjähriger Patienten sinnvoll. Als ZFA übernehmen Sie gemeinsam mit Ihrem Team diese wichtige Aufgabe.Diese Tätigkeiten erwarten Sie in der Assistenz
Vor einer zahnmedizinischen Behandlung bereiten Sie als ZFA die benötigten Instrumente vor. Hinterher gehört deren fachgerechte Reinigung und Desinfektion zu Ihren Aufgaben. Bei der Untersuchung sind Sie für die Dokumentation der Ergebnisse zuständig. Während der Behandlung reichen Sie dem Zahnarzt die Gerätschaften und bedienen bestimmte Geräte selbstständig.Beruf ZFA: Der Umgang mit moderner Technik gehört dazu
Bereits während Ihrer Ausbildung werden Sie auf den Umgang mit Großgeräten wie dem Röntgengerät geschult. Dahin gehend lernen Sie auch Sicherheitsmaßnahmen in Bezug auf Röntgenprozesse kennen. Souverän weisen Sie Patienten in die richtige Verhaltensweise ein und produzieren einwandfrei auswertbare Bilder. Ferner zählen auch Tätigkeiten im Labor zu den Aufgaben einer ZFA.Diese Aufgaben erwarten Sie im direkten Patientenkontakt
Als Zahnmedizinische Fachangestellte arbeiten Sie normalerweise viel am Empfang. Hier sind Sie für die Aufnahme neuer Patienten zuständig. Fragen etwa beim Ausfüllen der Aufnahmeformulare oder zu Wartezeiten beantworten Sie stets freundlich und kompetent.Einfühlungsvermögen für Groß und Klein
Als Assistenz bei Behandlungen ist es auch Ihre Aufgabe, kleine und große Patienten mit Worten zu beruhigen und ihnen ein wenig die Angst zu nehmen. Eine weitere Tätigkeit als ZFA ist die Aufklärung der Patienten über die richtige Mundhygiene und Prophylaxemaßnahmen.Die Aufgaben von Zahnmedizinischen Fachangestellten im Überblick
Nachfolgend eine Zusammenfassung Ihrer Haupttätigkeiten in einer zahnmedizinischen Praxis:- Patientenempfang und Terminkoordination,
- Verwaltung von Patientendaten,
- Erfassung und Abrechnung zahnärztlicher Leistungen,
- Assistenz vor, während und nach zahnmedizinischen Behandlungen,
- Patientenaufklärung über Mundhygiene und Zahnprophylaxe,
- Tätigkeiten im Labor und an bildgebenden Geräten,
- Dokumentation von Untersuchungsergebnissen,
- Reinigung, Pflege und Instandhaltung von medizinischen Instrumenten,
- Kommunikation mit Patienten.
Welche Arbeitszeiten erwarten Sie als Zahnmedizinische Fachangestellte?
Als medizinische Fachangestellte schützt Sie das Arbeitszeitgesetz optimal: Mehr als 40 ~~~~Stunden in der Woche dürfen Sie als ausgelernte ZFA nicht arbeiten. Handelt es sich um eine reguläre Zahnarztpraxis, sind Überstunden durch Schmerzpatienten allerdings möglich.Wie läuft die Ausbildung zur Zahnarzthelferin ab?
Bei der Ausbildung zur Zahnmedizinischen Fachangestellten handelt es sich um einen dualen Ausbildungsberuf. Das bedeutet, Sie werden in der Schule unterrichtet, erfahren aber ebenfalls eine praxisnahe Ausbildung in Ihrer Ausbildungsstätte. Die Ausbildungsdauer beträgt drei Jahre, eine Verkürzung auf zweieinhalb Jahre ist möglich.Das lernen Sie im ersten und zweiten Lehrjahr
Wenn Sie als Zahnarzthelferin in Ihre Ausbildung starten, lernen Sie die Abläufe und Organisation Ihrer ausbildenden Praxis genau kennen. Sie erfahren unter anderem mehr über gesetzliche Richtlinien und zu ergreifenden Maßnahmen hinsichtlich hygienischer Bedingungen. Zudem werden Sie mit Ihren zukünftigen Assistenzaufgaben vertraut gemacht und lernen die Grundlagen der Zahnprophylaxe kennen.So sieht das dritte Ausbildungsjahr aus
Im zweiten Jahr intensivieren Sie Ihre bisher erlernten Kenntnisse. Zusätzlich lernen Sie dann den Umgang mit bildgebenden Verfahren kennen und erhalten umfassende Kenntnisse zum Thema Strahlenschutz. Die Abrechnung zahnärztlicher Leistungen, die Materialbeschaffung und Verwaltung gehören ebenso zu Ihrem Lehrplan. Weiterhin erhalten Sie Schulungen im Bereich aller technischen Systeme im Verwaltungsbereich sowie zum Thema Datenschutz und -sicherheit.Inhalte in der Berufsschule für angehende ZFA
In der Berufsschule erhalten Sie die nötigen theoretischen Kenntnisse der soeben aufgeführten Aufgaben. Ein paar Beispiele:- Assistenz bei prothetischen, chirurgischen und endodontischen Zahnbehandlungen (letzter Punkt betrifft unter anderem Maßnahmen zur Zahnerhaltung),
- Begleitung von Behandlungen bei Kariesbefall,
- Hilfeleistung in zahnmedizinischen Notfällen,
- korrekte Ausführung der Praxishygiene,
- Warenbeschaffung in der Zahnmedizin.
Welche Voraussetzungen müssen Sie mitbringen, um den Beruf einer ZFA zu erlernen?
Hinsichtlich schulischer Voraussetzungen gibt es keine gesetzlichen Vorgaben. Sie können sich also theoretisch auch mit einem Hauptschulabschluss auf einen Ausbildungsplatz bewerben. Die meisten Auszubildenden zur zahnmedizinischen Fachangestellten besitzen jedoch die Mittlere Reife oder das Abitur.Diese persönlichen Voraussetzungen sollten Sie als ZFA mitbringen
Mehr noch als die schulische Ausbildung ist es wichtig, dass Sie über bestimmte Charaktereigenschaften verfügen, um für den Beruf der Zahnmedizinischen Fachangestellten geeignet zu sein. Hierzu zählen:- Offenes und freundliches Wesen,
- Empathie und Einfühlungsvermögen (besonders wichtig bei Angstpatienten),
- ausgeprägtes Organisationstalent,
- hohes Verantwortungsbewusstsein,
- Geduld,
- Teamfähigkeit,
- Präzision und Genauigkeit,
- vorausschauendes Denken und Handeln,
- Fingerfertigkeit,
- Diskretion.
Welche Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es für Zahnmedizinische Fachangestellte?
Das Berufsbild der Zahnmedizinischen Fachangestellten bietet eine ganze Reihe von Weiterbildungsmöglichkeiten. So ist es insbesondere möglich, durch entsprechende Berufserfahrung und Schulungen die Berufsbezeichnung der Zahnmedizinischen Fachassistentin (ZMF) zu erlangen. Als ZMF übernehmen Sie Teamleitungsaufgaben und werden bei geeigneter Qualifikation zur Mentorin von ZFA in der Ausbildung. Weiterführend können Sie sich je nach Interesse auf ein Gebiet spezialisieren. Mögliche Weiterbildungsabschlüsse sind zum Beispiel:- Dentalhygienikerin (DH),
- Zahnmedizinische Verwaltungsassistentin (ZMV),
- Zahnmedizinische Prophylaxeassistentin (ZMP),
- Zahnmedizinische Verwaltungsassistentin (ZMV).