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Was tun, wenn Kinder Zahnschmerzen haben?

Wenn ein Sprössling über Zahnweh klagt, ist es für Eltern oft schwierig abzuschätzen, ob sie gleich zum Zahnarzt müssen. Karies ist zwar mitunter die häufigste, aber nur eine von vielen Ursachen für Zahnschmerzen bei Kindern. In diesem Artikel erfahren Sie, woher die Zahnschmerzen bei Ihrem Kind kommen können, wie Sie richtig reagieren und welche Vorbeugemaßnahmen es gibt. Zusätzlich verraten wir Ihnen noch, mit welchen Hausmitteln gegen Zahnschmerzen Sie Ihren Kleinen helfen können.

Die 3 häufigsten Gründe für Zahnschmerzen bei KleinkindernKleinkind mit Zahnschmerzen

Grund 1: Durchbruch der Milchzähne bei Kindern von 0-3 Jahren

Wann die ersten Milchzähnchen kommen, ist bei jedem Kind unterschiedlich. Es gibt sogar Säuglinge, die bereits mit den ersten Zähnen geboren werden. Gewöhnlich brechen sie jedoch ab dem 6. Monat durch. Im Alter von 3 Jahren haben die meisten Kinder ihr vollständiges Milchzahngebiss. Während manche Zähnchen ohne Probleme durchkommen, brauchen andere länger. Dieser Prozess kann für die Kleinen manchmal ganz schön unangenehm sein. Leider kann auch ein Zahnarzt in dieser Phase wenig unternehmen. Doch viel Trost und einige Hausmittel können gezielt unterstützen (dazu später mehr).

Tipps für Eltern

In der Anfangsphase des Zahnens helfen Babys oft Beißringe, die mit kühlendem Wasser gefüllt werden können. Achten Sie jedoch darauf, dass der Kunststoff keine Weichmacher enthält. Auch für die „Großen“ hilft als bewährtes Hausmittel oft ungesüßter Kamillen- oder Salbeitee. Bieten Sie ihn entweder zum Trinken an oder betupfen Sie die Zahnleisten. Eine sanfte Massage des Zahnfleisches an dieser Stelle kann ihr Kind zusätzlich beruhigen.

Grund 2: Karies bei Kindern

Kinder sind kleine Schleckermäuler – wer würde es ihnen auch vergönnen? Leider verursacht übermäßiger Konsum von Schokolade und Bonbons häufig Zahnschmerzen. Die Ursache ist dann klar: Karies. Viele Kinder leiden bereits im Alter zwischen 3 und 5 Jahren unter Milchzahnkaries. Bei Kariesbefall hilft nur der Gang zum Zahnarzt. Mittlerweile gibt es viele Zahnärzte, die sich auf eine kindgerechte Zahnprophylaxe und Behandlung spezialisiert haben. In der CASA DENTALIS Praxis Lichterfelde etwa wird der Zahnarztbesuch zum Abenteuer: Zuerst darf auf dem Piratenschiff ordentlich herumgetobt werden, bevor dann die Zähne der kleinen Piraten untersucht werden und sie erfahren, wie sie sie richtig pflegen. Zu den Besonderheiten gehören Behandlungen mit Lachgas-Sedierung oder unter Vollnarkose.

Tipps für Eltern

Dass Karies bei Kindern bereits im frühkindlichen Stadium begünstigt werden kann, ist vielen Eltern mittlerweile bewusst. Das gute alte Babyfläschchen zum Nuckeln zwischendurch hat deshalb in den meisten Haushalten ausgedient. Immer noch unterschätzt wird jedoch die regelmäßige Gabe von Fruchtsäften oder anderen gezuckerten Getränken, die es zu vermeiden gilt. Greifen Sie lieber auf Wasser oder ungesüßte Tees zurück. Das Wichtigste für die Gesunderhaltung von Kinderzähnen ist jedoch immer noch das Zähneputzen, und zwar schon ab dem ersten Milchzahn. Weich sollte die erste Baby-Zahnbürste auf jeden Fall sein, Kinder ab 3 Jahren können auch bereits eine elektrische Kinder-Zahnbürste erhalten. Hinsichtlich der Zahncreme ist eine fluoridhaltige Kinderzahnpasta die beste Wahl.

Grund 3: Verlust der Milchzähne ab dem 5. Lebensjahr

ZahnlückeDer Verlust der Milchzähne und Durchbruch der „erwachsenen“ Zähne geschieht im Alter zwischen 5 und 11 Jahren. Das Ganze verläuft meist schmerzlos und die meisten Kinder finden das Zahnwackeln sogar ziemlich lustig. Dennoch können einige Kids mit 6 Jahren Schmerzen empfinden, wenn die ersten großen Backenzähne kommen.

Tipp für Eltern

Einer der wichtigsten Prozesse im Zusammenhang mit dem Zahnwechsel ist die Aufklärungsarbeit der Eltern. Nehmen Sie Ihrem Kind jegliche Ängste, die mit dem bevorstehenden Zahnausfall zu tun haben. Das hilft ihm, diesen Prozess des Älterwerdens interessant und spaßig zu finden. Und seien Sie gewiss: Das gute alte Zahnfee-Märchen kommt immer noch gut an!

Grund 4: Fieber oder Grippe in jedem Kleinkindalter

Hat Ihr Kind Zahnschmerzen in Kombination mit einer Erkältung oder Grippe, seien Sie erst mal unbesorgt. Denn dann ist das Zahnweh oft nur eine Begleiterscheinung des grippalen Infekts. Das rührt daher, dass das Immunsystem Ihres Kindes geschwächt ist. Und dann – Sie kennen das Gefühl sicher auch als Erwachsener – sind einige Körperpartien wie auch die Zähne sensibler und schmerzempfindlicher als sonst.

Tipp für Eltern

In einem solchen Fall ist eines Gold wert: Gönnen Sie Ihrem Kind Ruhe. Nicht nur laute Geräusche, auch zu viele Spielsachen können die Sinne überlasten. Geben Sie Ihrem Kind deshalb lieber nicht zu viel Spielzeug zur Ablenkung und lassen Sie das größere Geschwisterchen, wenn möglich, im Nebenraum spielen.

Wie kann ich meinem Kind bei Zahnschmerzen noch helfen?

Bei leichten Zahnschmerzen helfen auch oft bewährte Hausmittel wie der bereits genannte Kamillen- oder Salbeitee weiter. Hier noch ein paar weitere Tipps.

Rosmarin und Gewürznelken

Die beiden Gewürze riechen nicht nur gut, sondern helfen Kindern auch gegen Zahnschmerzen. Das liegt an den ätherischen Ölen, die im Mund keimtötend wirken und so den Schmerz lindern können. Bieten Sie Ihrem Kleinkind eine geringe Menge zum langsamen Zerkauen an.

Propolis

Propolis wird antibakterielle Eigenschaften nachgesagt. Darüber hinaus kann das Naturprodukt den natürlichen Wundheilungsprozess unterstützen. Lassen Sie sich von ihrem Kind erklären, wo es am stärksten wehtut, und bestreichen Sie diese schmerzende Stelle dann mit ein wenig Propolis-Tinktur, ein Wattestäbchen eignet sich optimal dafür. Sie erhalten solche Tinkturen für rund acht Euro in Apotheken.

Äpfel

Äpfeln wird nachgesagt, dass sie besonders bei Zahndurchbruch-Schmerzen zu Linderung verhelfen können. Schneiden Sie dafür ein Stück Apfel ab und wickeln Sie es in ein gekühltes Tuch. Legen Sie es dann auf die Stelle im Mund, die Ihrem Nachwuchs wehtut.

Kälte gegen Zahnschmerzen bei Kindern

Kälte ist ein altbewährtes Mittel, um Schmerzen zumindest kurzzeitig zu lindern. Was der Kälte-Beißring für Babys ist, gibt es für Kleinkinder in Form eines Kältekissens. Auch ein gekühlter Teelöffel tut seinen Zweck. Wichtig: auch wenn es schnell gehen soll, legen Sie ihn bitte nur in den Kühlschrank. Im Gefrierfach würde er selbst in kürzester Zeit zu kalt.

Schmerzstillende Salben

Salben wie zum Beispiel Dentinox- Gel N (DM, Rossmann, Apotheke), mit einer entzündungshemmender Kamillentinktur und einem schmerzstillenden Wirkstoff, helfen bei Beschwerden im Zahndurchbruch.

Homoöpathische Mittel (Globulis)

Zahnungsglobuli können Sie bei Babys einsetzen, die vor allem durch Schmerzen beeinträchtigt sind. Aber auch dann, wenn Ihr Kind unter den begleitenden Symptomen, wie Durchfall oder Fieber, leidet, lohnt sich ein Versuch mit Homöopathie.

Zahnschmerzen bei Kindern: Weitere Fragen, die uns häufig erreichenKind beim Zahnarzt

Im Zusammenhang mit Zahnschmerzen stellen uns Eltern immer wieder bestimmte Fragen. Wir unterstützen das und ermutigen Sie, sich bei uns zu melden, falls es noch weitere offene Fragen gibt.

Welches Medikament kann ich meinem Kind bei Zahnschmerzen geben?

Bevor Sie auf Medikamente zurückgreifen, versuchen Sie es zunächst mit Hausmitteln wie etwa Kamillentee. Es gibt in der Apotheke auch Säfte und Zäpfchen mit den Wirkstoffen von Paracetamol oder Ibuprofen, bei denen Sie sich jedoch in der Apotheke unbedingt über die richtige Dosierung informieren sollten. Kinder reagieren viel stärker auf Medikamente!

Was kann ich tun, wenn mein Kleinkind starke Zahnschmerzen hat?

Gehen Sie mit Ihrem sofort Kind zum Zahnarzt! Dieser kann am besten herausfinden, was Ihrem Sprössling fehlt. Wenn Sie zu lange warten, riskieren Sie womöglich weitere Entzündungen und das wollen Sie sicher nicht. Einige Kinderzahnärzte bieten sogar einen Kinder-Notfalldienst an.

Was kann ich tun, wenn mein Kind Backenzahn-Schmerzen hat?

Backenzahnschmerzen treten am häufigsten beim Zahnen oder aber rund um das sechste Lebensjahr auf, wenn die ersten großen Backenzähne durchdrücken. Ein hilfreiches Hausmittel stellt hier das Kühlen dar. Auch das sanft Einreiben einer entzündungshemmenden Salbe mit ätherischen Ölen ist oft hilfreich.

Unser Fazit

Zahnschmerzen bei Kindern ist ein häufiges Thema und kann sie in jedem Alter treffen. Schmerzmittel sollten in keinem Fall die erste Wahl sein. Besser sind Hausmittel und ausreichend Ruhe. Spätestens jedoch, wenn Ihr Kind über mehrere Tage Schmerzen hat, sollten Sie unbedingt den Zahnarzt aufsuchen. Spezielle Kinderzahnärzte sind im Umgang mit den Kleinen nicht nur geübt, sie schaffen es sogar, dass die kleinen Patienten zu ihren Routineuntersuchungen gerne wiederkommen.
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