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Warum braucht man eine Nachsorge bei Zahnimplantaten?

Die Nachsorge einer Zahnimplantation ist eines der wichtigsten Elemente der Behandlung, da es das Implantatbett, aus dem sich in einigen Fällen eine sog. Periimplantitis entwickeln kann, infizieren kann.

Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Implantologie (DGI) werden in Deutschland jährlich über eine Million Implantate implantiert, wodurch sich ein Anstieg derjenigen Personen ergeben kann, die an periimplantären Erkrankungen leiden. Eine Studie von Derks & Tomasi ergab, dass die durchschnittliche Prävalenz der periimplantären Mukositis bei 43% und die der Periimplantitis bei 22% liegt. Aus diesem Grund ist eine sorgfältige Nachsorge bei Zahnimplantaten von grundlegender Bedeutung für einen reibungslosen Verlauf.

Was ist Periimplantitis?

Die Periimplantitis ist eine Implantatbett-Entzündung, die bei Zahnimplantaten auftreten kann. Das Vorstadium der Erkrankung wird als Mukositis bezeichnet und beschreibt eine Entzündung der Schleimhaut um den Implantathals.

Im fortgeschrittenen Stadium handelt es sich um eine irreversible Krankheit, die jedoch bei frühzeitiger Erkennung noch geheilt werden kann. Es ist wichtig, sich bewusst zu sein, dass Zahnimplantate gesundheitliche Risiken bergen können, darunter auch die Periimplantitis, welche sich bis in die Kieferknochen ausbreiten kann.

Periimplantitis

Wer hat ein erhöhtes Risiko, an dieser Infektion zu erkranken?

Patienten mit parodontalen Erkrankungen, schlechter Plaquekontrolle und fehlender regelmäßiger Mundhygiene nach der Implantattherapie besitzen ein stark erhöhtes Risiko für eine Periimplantitis.

Darum ist es unerlässlich nach erfolgreicher Implantation eine professionelle Nachsorge beizubehalten, um Veränderungen frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden. Sprich: ein wirksames Prophylaxekonzept und wiederkehrende präventive Therapie.

Muss ein Zahnimplantat bei starker Infektion entfernt werden?

Eine Periimplantitis bedeutet nicht zwangsläufig das Entfernen des Implantats. Es besteht die Möglichkeit, verlorenen Knochen wieder zu regenerieren und somit das Implantat langfristig zu erhalten. Mehr als die Hälfte der von Periimplantitis betroffenen Implantate können durch diese Maßnahmen gerettet werden. Es ist jedoch wichtig, eng mit dem Zahnarzt zusammenzuarbeiten. Studien zeigen, dass das Risiko eines Implantatverlusts während der Einheilung unter 0,5 Prozent liegt.

Wie vermeidet man eine Infektion beim Zahnimplantat?

Damit eine Infektion der Zahnimplantate möglichst vermieden wird, ist es wesentlich, dass die Betroffenen über das Risiko und die Möglichkeiten zur Vermeidung einer Periimplantitis aufgeklärt werden.

Ebenso ist es erforderlich, dass die richtige Vorbereitung und ein chirurgisches Vorgehen stattfinden, um das Risiko eines Frühmisserfolges zu reduzieren. Die beste Prävention ist es, die vorliegende Situation zu bewerten, die richtigen Entscheidungen zu treffen und eine angemessene Planung vorzunehmen, denn die Nachsorge der Implantate beginnt bereits vor der Implantation.

Daher ist es wichtig, die Patienten darauf hinzuweisen, wie die Gefahr eines Misserfolgs minimiert werden kann.

  • Man erstellt also idealerweise ein individuelles Risikoprofil des Patienten (beispielsweise Diabetes, Rauchen, Hygienefähigkeit, parodontale Vorerkrankungen)
  • Analyse der Mundhygiene, Instruktion und Motivation sowie gemeinsames Anwenden von Mundhygieneartikeln unter Beachtung der kognitiven wie motorischen Fähigkeiten
  • Erkennen von Hinweisen auf eine mögliche erschwerte Hygienefähigkeit im Bereich des Abutments
  • Aufklärung über die ggf. regelmäßig entstehenden Kosten für eine langfristig präventive Nachsorge
Beratung durch den Zahnarzt
Aufklärung über Risiken und Möglichkeiten zur Vorbeugung vor einer Zahnimplantation

Ein Kaugummi, der vor Infektionen bei Zahnimplantaten warnt?

Forscher der Universität Würzburg haben (externer Link zum Artikel) eine bahnbrechende Idee entwickelt: Ein Kaugummi, der Infektionen im Mund- und Rachenraum anzeigt. Das Start-up, das sich der Produktion widmet, baut auf den Erkenntnissen der Wissenschaftler auf und bringt das Produkt bald auf den Markt.

Die Anwendung ist simpel: Wer eine mögliche Infektion um sein Zahnimplantat befürchtet, kaut einfach den speziellen Kaugummi und erhält schnell Gewissheit. Ein bitterer Geschmack signalisiert das Vorhandensein unerwünschter Bakterien und ermöglicht eine schnelle Behandlung durch den Arzt.

Menschen, die ein Zahnimplantat erhalten haben, profitieren in besonderem Maße von dieser neuen Erfindung, denn es zeigt sich, dass bei sechs bis 15 Prozent von ihnen eine Periimplantitis entsteht, die durch Bakterien hervorgerufen wird und zu Entzündungen im weichen Gewebe und im Knochen führt. Der Kaugummi ist in der Lage, die Krankheit frühzeitig zu erkennen, sodass der Zahnarzt entsprechend handeln kann. Lorenz Meinel, Christian Linz, Heinrich Jehle, Peter Winklehner, Bianca Böpple und Iris Zwirner-Baie bilden das Team hinter dem diagnostischen Kaugummi. Allerdings müssen einige Hürden überwunden werden, bevor die Kaugummis rezeptfrei in Apotheken erhältlich sind, darunter die Zulassung durch die Behörden. Deshalb sind solche Methoden zur Diagnose bei Infektionen von Zahnimplantaten noch Zukunftsmusik.

Eine regelmäßige Vorsorge beim Zahnarzt Ihres Vertrauens ist also völlig unabhängig davon weiterhin enorm wichtig.

Fazit: Vorsorge & Aufklärung sind bedeutender Teil der Nachsorge

Die Vorbeugung spielt die entscheidende Rolle bei der Verhinderung von Infektionskrankheiten - speziell bei Zahnimplantaten. Professionelle Betreuung, Prophylaxe und unterstützende Parodontaltherapien sind unerlässlich, denn die richtige Prävention mit qualifiziertem Personal ist das Wichtigste für eine erfolgreiche Nachsorge.

Obwohl man professionell so gut wie möglich reinigen kann, werden die Erfolgsaussichten geringer sein, wenn der Patient nicht motiviert und angeleitet wird. Nur wenn Patient und Zahnarzt zusammenarbeiten, können sie das Ziel der langfristigen Sicherheit erreichen und Komplikationen bei Zahnimplantaten vermeiden.

Sollten Sie Informationen zu Zahnimplantaten, deren Risiken und Kosten benötigen, so können wir Ihnen in der CASA DENTALIS jederzeit eine kostenlose Beratung mit Kostenvoranschlag anbieten.

Am besten vereinbaren Sie ohnehin schonmal einen Termin für die professionelle Zahnreinigung und/oder Prophylaxe. Wir freuen uns auf Sie!

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