Können Zähne tatsächlich wie bei einem Hai einfach nachwachsen?
In Japan tüfteln Wissenschaftler derzeit an einem Präparat, das in Tierversuchen bereits eindrucksvolle Fortschritte erzielen konnte. Nun soll es erstmals auch an menschlichen Probanden getestet werden. Die vielversprechenden Ergebnisse lassen auf einen Durchbruch in der Medizin hoffen.
Die Tageszeitung The Mainichi berichtet, dass im Jahr 2021 Wissenschaftler der Universitäten Kyoto und Fukui bahnbrechende Erkenntnisse erlangt haben. Diese zeigen auf, dass es womöglich in Zukunft möglich sein wird, verlorene Zähne nachwachsen zu lassen.
So besteht Hoffnung für all jene, die unter Zahnverlust leiden und sich eine natürliche Alternative zu Implantaten oder Prothesen wünschen.
Die Ursache für ein unvollständiges Gebiss im Erwachsenenalter liegt in einem genetischen Defekt namens USAG-1. Eine vielversprechende Forschung hat nun enthüllt, dass es möglich ist, dieses Gen mit Antikörpern zu unterdrücken. Wie erfolgreich dieser Ansatz sein kann, zeigt sich an den Ergebnissen, die bei Mäusen und Frettchen erzielt wurden. Neue Zähne konnten erfolgreich gezüchtet werden.
Unter der Führung von Katsu Takahashi, dem Leiter der Abteilung für Zahnmedizin und Kieferchirurgie am renommierten medizinischen Forschungsinstitut Kitano Hospital in Osaka, strebt das Team an, bis zum Jahr 2030 das bahnbrechende Medikament für die breite Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Zunächst allerdings nur für Kinder mit Anodontie
Laut einem Bericht der japanischen Nachrichten-Website Mainichi soll das Medikament vorerst nur für Personen bestimmt sein, die aufgrund genetischer Ursachen nicht über einen vollständigen Satz ausgewachsener Zähne verfügen. Diese Entwicklung könnte für betroffene Patienten eine lebensverändernde Lösung darstellen.
Die angeborene Krankheit, die das Wachstum eines vollständigen Gebiss verhindert, auch Anodontie genannt, tritt bei etwa 1 Prozent der Bevölkerung auf.
Zähne nachwachsen zu lassen, soll ab 2030 möglich sein
Im Hinblick auf die Ergebnisse der Studie zeigen sich die beteiligten Wissenschaftler zuversichtlich, dass eine Verallgemeinerung in naher Zukunft möglich sein wird. Das erklärte Ziel besteht darin, bis zum Jahr 2030 ein entsprechendes Medikament auf den Markt zu bringen, das Millionen von Menschen auf der ganzen Welt dabei helfen könnte, ihre Zähne auf natürliche Weise wiederherzustellen.
Studienleiter Katsu Takahashi sieht in Zahnwachstumsmedikamenten eine vielversprechende Alternative zu herkömmlichen Zahnersatz- und Implantatlösungen.
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