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Kann der Schnuller wirklich Zahnfehlstellungen auslösen?

Bei allen Vorteilen, die Schnuller mit sich bringen, können sie auch zu Nachteilen in Form von Zahn-, Kiefer- und Sprachproblemen führen. In den meisten Fällen sind diese Probleme darauf zurückzuführen, dass ein Kind zu lange einen Schnuller benutzt hat. In diesem Artikel möchten wir aufklären, ob Schnuller Zahnfehlstellungen und weitere dadurch bedingte Probleme verursachen können und Informationen dazu geben, was Zahnärzte bezüglich des Schnullergebrauchs empfehlen.

Löst der Schnuller wirklich eine Zahnfehlstellung aus?

Eines der bekanntesten Risiken bei übermäßigem Schnullergebrauch ist ein fehlerhafter Biss. Dazu können ein Überbiss, ein offener Biss oder andere Arten von Zahnfehlstellungen gehören. Aber auch Probleme bei der Sprachentwicklung können sich durch ein zu spätes Abgewöhnen des Schnullers entwickeln.

Welche Fehlstellungen begünstigt ein Schnuller?

Im Folgenden werden einige der potenziellen Kieferfehlstellungen durch Schnuller beschrieben:
  • Offener Biss: Dabei handelt es sich um eine Art von Fehlstellung, bei der die Zähne nach außen gewinkelt sind und sich nicht vollständig schließen oder berühren, selbst wenn der Mund geschlossen ist. Auch größere Lücken zwischen den Vorderzähnen sind häufig. Der offene Biss kann die Entwicklung von Sprachproblemen z.B. Lispeln begünstigen oder durch die vorstehenden Frontzähne zu einen erschwerten Mundschluss und somit zur Mundatmung führen.
  • Überbiss: Ein Schnuller kann auch einen Überbiss verursachen. In diesem Fall überdecken jedoch die oberen Zähne die unteren weit mehr als von der Natur vorgesehen.
  • Kreuzbiss: Hier greifen Zähne ein- oder beidseitig falsch ineinander.

Schnuller Zahnfehlstellung Kind

Welche sonstigen Risiken im Kleinkindalter begünstigen Fehlstellungen?

Doch nicht nur die Verwendung von Schnullern kann eine Fehlstellung der Zähne im Kleinkindalter verursachen. Folgende Risiken können dies ebenfalls begünstigen:

Fläschchen

Idealerweise sollten Kinder bis zu ihrem ersten Lebensjahr von der Flasche auf einen Becher umsteigen. Zu diesem Zeitpunkt sollten sie über die notwendigen motorischen Fähigkeiten verfügen, um mit einem Becher oder Glas zurechtzukommen und den größten Teil ihrer Nahrung aus Lebensmitteln beziehen, die sie mit den Händen essen können. Es besteht ein enger Zusammenhang zwischen Flaschennahrung und Zahnstellung, d. h. je länger ein Kind eine Flasche benutzt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich dies auf die Zahnstellung auswirkt.

Daumenlutschen

Auch Daumenlutschen kann bei Kleinkindern zu Zahnfehlstellungen führen. Wenn ein Kind jedoch mit dem Lutschen aufhört, bewegen sich die Zähne auf natürliche Weise in ihre normale Position zurück. Säuglinge werden mit einem natürlichen Saugreflex geboren, welcher sich häufig zu einem beruhigenden Verhalten entwickelt. Doch Daumenlutschen für mehr als 4 bis 6 Stunden innerhalb von 24 Stunden kann ebenso zu einem Überbiss, offenen Biss oder Kreuzbiss führen.

Mundatmung

Obwohl die natürliche Atmung durch die Nase erfolgt, atmen viele Kinder - insbesondere solche mit Asthma oder verstopfter Nase - gewohnheitsmäßig durch den Mund. Kinder, die regelmäßig durch den Mund atmen, neigen dazu, negative Veränderungen im Gesicht, im Kiefer und in der Zahnstellung zu entwickeln.

Karies der Milchzähne

Obwohl Karies bei Kindern in jedem Alter auftreten kann, sind Kinder, die mit der Flasche trinken, besonders anfällig für dieses Problem, und zwar bereits im Alter von 6 Monaten. Wenn Säuglinge und Kleinkinder zuckerhaltige Getränke wie Saft und Milch aus Babyflaschen trinken, verbleibt der Zucker auf ihren Zähnen und fördert somit die Entwicklung von Karies. Tatsächlich spielen die ersten Monate und Jahre eines Kindes eine wichtige Rolle auf seinem lebenslangen Weg zu einer guten Mundgesundheit. Daher ist richtiges Zähneputzen ab dem ersten Zahn so wichtig.

Empfehlungen Ihres Zahnarztes zu Schnullern

Sie müssen den Schnuller aber nicht komplett verbannen. Im Säuglings- und Kleinkindalter sind Schnuller aufgrund ihrer beruhigenden Wirkung für viele Eltern unersetzlich. Generell gilt jedoch, den Schnuller gezielt einzusetzen: fragen Sie sich, was ihr Kind in einem Moment der Unruhe wirklich braucht. Hat es Hunger, Durst oder sucht es körperliche Nähe? Erst wenn alle diese Dinge erfüllt sind, kann der Schnuller zur Beruhigung eingesetzt werden. Der Schnuller sollte beim Schlafen jedoch herausgenommen werden und nicht beim Spielen und insbesondere beim Sprechen benutzt werden. Den ein beim Sprechen benutzter Schnuller führt zu einem gestörten Kommunikationsaustausch und kann somit die Entwicklung verzögern. Sie sollten jedoch erwägen, den Schnuller nach dem 24. Lebensmonat - auf jeden Fall aber vor dem 36. Lebensmonat - abzusetzen, um das Risiko von Zahnproblemen zu verringern, die möglicherweise eine kieferorthopädische Behandlung erfordern. Folgende Ratschläge können Ihnen helfen, zukünftige Gebissschäden durch Schnuller zu vermeiden:

Den richtigen Schnuller verwenden

Saugteil. Fehlstellungen entwickeln sich meist in den ersten 18. Lebensmonaten und werden durch zu große Saugteile begünstigt, die über Stunden hinweg den Mund komplett ausfüllen, die natürliche Lage der Zunge am Gaumen verdrängen und somit zu Entwicklungsstörungen führen. Daher sollte der Saugteil so klein und flach wie möglich ausgewählt werden. Zusätzlich ist es vom Vorteil, wenn der Saugteil nach oben abgewinkelt ist und am Gaumen anliegt, sodass die Zunge im hinteren Mundraum nach geführt wird. Schnullerschaft. Weiterhin sollte der Abschnitt zwischen dem Sauger und dem Mundschild so dünn wie möglich, bestenfalls mit einer Dentalstufe gewählt werden. Ein zu dicker Schaft verhindert, dass die oberen und unteren Frontzähne zusammenbeißen können und fördert somit den frontal offenen Biss. Schnullergröße. Man sollte von Beginn an, eine kleine Größe wählen und bis zur Abgewöhnung bei der kleinsten Schnullergröße bleiben.

Rechtzeitig abgewöhnen

Der richtige Zeitpunkt zum Abgewöhnen spielt eine essenzielle Rolle, welche Sie als Elternteil berücksichtigen sollten. In einer groß angelegten Metastudie stellte man etwa fest, dass bei fast 71 % der teilnehmenden Kinder, die über das Alter von 4 Jahren hinaus weiterhin einen Schnuller benutzten, Zahnfehlstellungen auftraten. Im Gegensatz dazu wiesen nur 36 % der Kinder, die zwischen dem 3. und 4. Lebensjahr mit dem Schnuller aufhörten, Anzeichen von Zahnfehlstellungen auf. Und nur 14 % der Kinder, die bis zum Alter von 24 Monaten mit der Verwendung des Schnullers aufhörten, wiesen diesen Zustand auf.

Tipps zum Abgewöhnen des Schnullers

Das Abgewöhnen eines Schnullers bereitet vielen Eltern Sorgen, denn der Schnuller gilt als fester Bestandteil des Alltags des Kindes. Geben Sie Ihrem Kind nur den Schnuller, wenn alle anderen Bedürfnisse gestillt worden sind und das Kind explizit nach dem Schnuller verlangt. Sorgen Sie weiterhin in der Entwöhnungsphase dafür, dass nach und nach die Schnuller aus dem Umfeld des Kindes verschwinden und lassen Sie keine Schnuller in der Wohnung / im Haus liegen. Laut Kinderpsychologen gilt der Schnuller als Gegenstand, der für das Kind die Funktion eines Bindungsersatzes erfüllt. Beim Entwöhnen hinterlässt der fehlende Schnuller also eine Lücke, die durch ein anderes „Übergangsobjekt“, wie zum Beispiel ein neues Kuscheltier, eine Belohnung oder anderes Ritual gefüllt werden muss.

Casa Dentalis Kids: Ihr Ansprechpartner für gesunde Kinderzähne

Wenn Sie sich Sorgen um eine mögliche Zahnfehlstellung Ihres Kindes durch Schnuller oder Daumenlutschen machen, sprechen Sie mit Ihrem Kinderzahnarzt oder Kieferorthopäden. Wir verfügen über die neueste Technologie und legen großen Wert darauf, die ganze Familie mit einzubeziehen - wir arbeiten mit den Eltern zusammen, um individuelle Behandlungspläne und Lösungen zu finden und sorgen dafür, dass sich Ihr Kind bei seinem Termin wohlfühlt.
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