Kieferschmerzen sind für Betroffene sehr belastend. Die Schmerzen können unerträglich werden und das Alltagsleben beeinträchtigen. Da die Ursachen für Kieferschmerzen einseitig links oder rechts sowie beidseitig sehr vielfältig sind, ist es nicht immer ganz einfach, den Auslöser dafür zu identifizieren.
In diesem Beitrag erklären wir, wie sich Kiefergelenkschmerzen äußern, welche Ursachen dafür verantwortlich sein können und wie Sie selbst mit ersten Maßnahmen für Abhilfe sorgen. Sie erfahren auch, wie die Schmerzen behandelt werden können.
Hinweis: Wenn Sie einen zahnärztlichen Rat bei Kieferschmerzen oder einem verspannten Kiefer benötigen, ist CASA DENTALIS für Sie da – auch im Notdienst sowie an Samstagen und Sonntagen.
Wie fühlen sich Schmerzen im Kiefergelenk an?
Kieferschmerzen treten oft einseitig links oder rechts auf. Der Schmerz kann wandern, temporär sein sowie von Zeit zu Zeit stärker und schwächer auftreten. Anzeichen ist auch, dass der Schmerz beim Zubeißen stärker wird.
Kieferschmerzen können von Kieferknacken oder Zähneknirschen begleitet werden. Genauso ist es möglich, dass sich der Mund nur noch eingeschränkt öffnen lässt oder der Unterkiefer übermäßig beweglich ist und z. B. beim Gähnen schnell ausrenken kann. Schmerzen beim Kauen sind ebenfalls möglich, wenn sich etwa durch Verspannungen die Kaumuskulatur verdickt hat.
In einigen Fällen ist es jedoch nicht offensichtlich, dass die Ursache für den Schmerz vom Kiefer ausgeht. Solche Folgeerscheinungen können sein:
- Zahnschmerzen
- Zähneknirschen
- Störungen beim Biss
- Verspannungen in anderen Körperbereichen (wie Rücken oder Schulter)
- Schlafprobleme
- Depressive Stimmung
- Geräusche im Ohr und Tinnitus
- Kopfschmerzen
- Taubheitsgefühle
- Schwindelgefühle
Was sind die Ursachen für einseitige Kieferschmerzen links oder rechts?
Kieferschmerzen können sowohl beidseitig als auch einseitig links oder rechts auftreten. Häufig tritt der Schmerz nur einseitig auf. Die Gründe sind hierfür vielfältig. Die Ursachen können vom Kiefer direkt stammen, es kann aber auch eine Beckenschiefstellung oder sogar ein Herzinfarkt solche Schmerzen auslösen.
Überlastung des Kiefergelenks
Eine häufige Ursache der einseitigen Schmerzen ist die Über- bzw. Fehlbelastung des Kiefergelenks. Dafür können zum Beispiel Fehlstellungen oder auch Zahnlücken verantwortlich sein. Wenn Kiefermuskeln sich durch ein Ungleichgewicht des Bisses verspannen, macht sich das früher oder später durch Schmerzen bemerkbar. Leichte Abweichungen vom Idealzustand von Gelenken, Gebiss, Muskulatur, Sehnen und Knorpel reichen dafür schon aus. In manchen Fällen ist es bereits ausreichend, wenn ein Zahnersatz nicht richtig sitzt.
Entzündungen
Entzündungen im Kiefergelenk führen zu Schmerzen und verursachen häufig die Beschwerden. Begleitsymptome können hier Schwellungen, Fieber und Abgeschlagenheit sein.
Aber auch entzündetes Zahnfleisch, Abszesse oder Karies können Schmerzen im Kieferbereich herbeirufen, da sie sich bis zum Kiefer ziehen können. Ist das Zahnbett bei einer Parodontitis oder Parodontose entzündet oder eine Zahnwurzel angegriffen, können ebenfalls Schmerzen auftreten.
Genauso können entzündete Weisheitszähne zu Kieferschmerzen führen. Manche Patienten klagen über Kieferschmerzen bei einer gleichzeitigen Erkältung, die vor allem durch bakterielle und virale Infekte auftreten. Hier liegt häufig eine Kieferhöhlenentzündung vor, also eine Form der Nasennebenhöhlenentzündung.
Kaufunktionsstörung (CMD)
Bei einer Kaufunktionsstörung, (auch Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD)), liegt eine Fehlstellung im Bereich des Schädels und des Unterkiefers vor. Dabei ist in der Regel die Funktion des Kausystems gestört. Zähne, Kiefergelenke und Kaumuskeln funktionieren nicht optimal zusammen. Anzeichen dafür sind auch Zähneknirschen nachts (Bruxismus), Kieferknacken und weitere Probleme mit dem Kiefergelenk.
Allgemeine Erkrankungen
Schmerzen können in andere Körperbereiche wie den Kauapparat ausstrahlen. Deshalb kann zum Beispiel eine Ohrinfektion zu einseitigen Kieferschmerzen führen. Das Gleiche gilt für Nasennebenhöhlenentzündungen, Migräne und Kopfschmerzen, oder eine Infektion der Speicheldrüse.
Auch Zysten und Tumore im Kieferbereich können Schmerzen verursachen. Normalerweise geht dies jedoch mit weiteren Beschwerden einher. Weiterhin können tiefliegende Verspannungen und Frakturen zu einseitigen Kieferschmerzen entweder rechts oder links führen.
Trigeminusneuralgie – gereizte Gesichtsnerven
Wenn Gesichtsnerven entzündet sind, verursacht das Schmerzen, die einseitig oder beidseitig auftreten und mal stärker oder weniger ausgeprägt sind. Die Rede ist von der Trigeminusneuralgie. Dieser Schmerz kann sehr stark werden und fühlt sich an wie ein Stechen oder gar ein elektrischer Schlag. Außerdem kann der Schmerz wandern und mal hier und mal da im Kiefer und Gesicht weh tun. Der Schmerz kann vom Kiefer über die Wangen bis zu den Augen reichen.
Faktor Stress
Stress ist ein Faktor, der Kieferschmerzen begünstigen kann. Stress schwächt das Immunsystem. Wenn der Kieferschmerz einseitig auftritt und z. B. von entzündeten Nerven verursacht wird, schadet Stress den Umständen entsprechend noch mehr. Das geschwächte Immunsystem kann dann die Nerven weniger gut vor weiteren Entzündungen schützen, was zur zeitweiligen Verschlechterung der Schmerzen führen kann.
Ab wann sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen?
Bei akuten Kieferschmerzen sollten Sie einen Arzt oder einen Zahnarzt aufsuchen. Dauern Schmerzen länger als zwei Wochen an, sollten Sie die Ursache ebenfalls von einem Arzt abklären lassen. Aber auch bei anderen Symptomen ist der Besuch beim Arzt zu empfehlen.
Dazu zählen unter anderem:
- Schmerzende Zähne
- Empfindliche Zähne
- Schwellungen im Kieferbereich
- Schmerzen in der Gesichts- und Kaumuskulatur
- Eingeschränkter Bewegungsspielraum des Unterkiefers
- Verspannungen von Kopf-, Nacken- und Rückenmuskulatur
- Unerklärliche Ohrenschmerzen
Lassen Sie Ihre Beschwerden von einem Zahnarzt oder einem Kieferchirurgen abklären. Je nach Ursache kann auch ein Besuch beim HNO-Arzt oder Neurologen weiterhelfen.
Es kann unter Umständen nicht leicht sein, auf Anhieb den richtigen zuständigen Arzt zu wählen, schließlich sind die Ursachen für Kieferschmerzen, die einseitig links oder rechts auftreten, sehr vielfältig. In erster Linie ist es aber wichtig, dass Sie sich Rat holen. Im Zweifelsfall können Sie dann zu einem anderen Arzt überwiesen werden.
Welche Behandlungsmöglichkeiten kommen in Frage?
Die optimalen Maßnahmen, um den einseitigen Kieferschmerz zu therapieren und zu beheben, sind von der tatsächlichen Ursache abhängig. Zunächst sollte daher eine Schmerzdiagnose stattfinden. Dazu gibt es verschiedene Ansätze. Nachfolgend einige Beispiele.
Schienentherapie
Aufbissschienen können nachts eingesetzt werden. Sie verhindern, dass die Kiefergelenke direkt aufeinander reiben. Der „Puffer“ stoppt das nächtliche Zähneknirschen und entlastet den gesamten Gesichtsbereich. Eine Aufbissschiene können Sie von Ihrem Zahnarzt anfertigen lassen. Die Kosten übernehmen in der Regel die gesetzlichen Krankenkassen für Sie.
Medikamente
Durch Entzündungen verursachte Kieferschmerzen, die einseitig links oder rechts auftreten, können mit Medikamenten behandelt werden. Dafür eignen sich entzündungshemmende und schmerzstillende Pharmazeutika. Diese kann Ihnen Ihr Zahnarzt verschreiben.
Fehlstellung beheben
Bei Beschwerden, die aufgrund von Fehlstellungen auftreten, kann mithilfe der Kieferorthopädie versucht werden, diese zu korrigieren. Ziel ist, wieder Harmonie in den Kauapparat zu bringen. Dazu wird eine Analyse durchgeführt, um die Ursachen für die Fehlstellung zu identifizieren und entsprechend eine Behandlung zu planen.
Neben den genannten Maßnahmen kommen je nach Ursache und Diagnose weitere dazu.
Erste Hilfe: Übungen, Abhilfe und Hausmittel
Ergänzend können folgende Maßnahmen hilfreich sein. Kontaktieren Sie im Zweifel jedoch immer einen Arzt.
Wärme- und Kälteauflagen
Wärme entspannt die Muskulatur und macht sie locker. Das ist vor allem morgens vorteilhaft. Eine Wärmeflasche auf der betroffenen Stelle kann so Linderung verschaffen. Mittags und abends können Kälteauflagen dagegen den Schmerz und die vermeintliche Entzündung betäuben beziehungsweise stillen. Wärme- und Kälteauflagen können entsprechend kombiniert oder nach persönlichem Empfinden und Bedarf eingesetzt werden.
Ernährung
Bei Schmerzen ist das Kauen oft unangenehm. Daher sind Lebensmittel, die nicht viel Kauarbeit erfordern und weich sind, ideal. Suppen, Kartoffelpüree, Bananen und anderes weiches Obst oder generell Püriertes sind optimal. Wenn die Kieferschmerzen durch Entzündungen verursacht werden, kann auch eine anti-entzündliche Ernährung sinnvoll sein.
Verschiedene Übungen für den Kiefer
Eine sanfte Kiefermassage oder Dehnübungen können Schmerzen in manchen Fällen lindern. Genauso kann es aber auch sein, dass das Training der Kiefermuskulatur durch Übungen mit Widerstand als angenehmer empfunden wird. Möglich ist zudem eine Kiefer-Akupressur, bei der bestimmte Stellen im Gesicht für einige Sekunden gedrückt gehalten werden.
Entspannung im Alltag
Wie erwähnt, kann Stress eine Rolle bei Kieferschmerzen spielen. Dann ist es wichtig, auch auf entspannende Aktivitäten und eine Entschleunigung im Alltag zu achten. Sanfter Sport wie Yoga, Ausdauersport, Spaziergänge in der Natur und allgemein mehr Zeit für sich können möglicherweise zu einer Besserung verhelfen.
Was man bei Kieferschmerzen links oder rechts besser vermeidet
Neben hilfreichen Maßnahmen können Sie bei Kieferschmerzen auch einige Dinge vermeiden oder reduzieren, um Linderung herbeizurufen.
Kaugummi kauen
Es wird sich höchstwahrscheinlich ohnehin nicht angenehm anfühlen, wenn bereits Schmerzen bestehen. Lassen Sie das Kaugummikauen besser weg. Oft wird zudem nur auf einer Seite gekaut, was die Muskulatur unterschiedlich stark fordert und unter Umständen zu Verspannungen führen kann.
Alkohol und Nikotin
Wie auch bei Zahnschmerzen sind Alkohol und Nikotin nicht förderlich. Am besten werden die Substanzen ganz weggelassen.
Druck und Spannung
In vielen Fällen stehen die Kiefergelenke bei Schmerzen bereits unter Druck. Neben Stress im Alltag können auch Extremsportarten oder Kraftsport darauf einwirken. Gerade beim Gewichtheben kann der Kaudruck bis zu zehnmal höher sein als normal.
CASA DENTALIS – Wir sind bei Kieferschmerzen für Sie da
Sie sind sich unsicher, welcher Arzt Ihnen bei Kieferschmerzen weiterhelfen kann? Bei CASA DENTALIS sind Sie in besten Händen. Wir befragen Sie im Rahmen einer ausführlichen Anamnese nach Ihren Beschwerden und Umständen, um den beidseitigen oder einseitigen Kieferschmerzen links oder rechts auf den Grund gehen zu können.
Bei der anschließenden Untersuchung prüfen wir die Zähne und das Kiefergelenk. So können wir relativ schnell feststellen, ob die Kieferschmerzen eine zahnmedizinische Ursache haben und welche Behandlungsmaßnahmen dafür am besten geeignet sind.
In Absprache mit Ihnen legen wir dann fest, wie die Kieferschmerzen behandelt werden sollen.
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